Hallo Leute !
Für den Fall – man weiß ja nie – ein knapper Bericht zu meinen Erfahrungen mit dem neuen Mac Mini late 2012 – für mich eigentlich der erste Mac überhaupt. (von der kurzzeitigen Nutzung eines orangefarbenen iBook Anno 1999 abgesehen)
Meine Wahl fiel auf den „schwächeren“ i7. Aus eigener Erfahrung kenne ich den enormen Geschwindigkeitszuwachs durch eine Verdopplung der Kerne. (in meinem Desktop PC werkelt ein i7-2600k @ 3,4Ghz). Ein Mehr an 300Mhz Takt macht sich hingegen kaum bemerkbar. Ansonsten schien mir die Standard-Ausstattung ausreichend.
Nach umfangreicher Einrichtung war die erste Euphorie verflogen, denn das System stellte sich als quälend langsam heraus. Die schwache Platte gab ein dauerndes Knarzkonzert von sich. Daher erschien mir die Aufrüstung des Arbeitsspeichers von 4GB auf 16GB sinnvoll. Ich entschied mich für folgenden Kit:
SO DDR3 16GB PC1600 CL10 CORSAIR(2x8GB) Vengeance retail
Bestellt bei Degito für 79,90€ + 6,90€ Versand. Die Riegel waren schnell da und die Installation stellte sich als wahrhaft kinderleicht heraus. (Achtung: Die Hände müssen natürlich absolut sauber und trocken sein – umsichtige Vorgehensweise) Anschließend rannte der Mini deutlich geschmeidiger. Ich war dennoch nicht zufrieden.
Monate später hatte ich endlich das Geld für eine weitere Aufrüstung erspart. Ich entschied mich zum Einbau zweier Samsung 840pro SSDs. Das dafür nötige zusätzliche Kabel habe ich bei „Other World Computing“ aus den USA importiert. Für den „OWC Kit for Mac mini 2011 & 2012 2nd 2.5“ fielen gerade mal $42,67 an. Die Ware erreichte mich nach weniger als 3 Wochen ganz unkompliziert und zollfrei, was bei diesem niedrigen Betrag allerdings auch zu erwarten ist. (sofern die Deklaration stimmt).
Die SSDs schlugen nochmal mit 378,88€ zu Buche – versandkostenfrei. (VibuOnline).
Nun zum Einbau der SSDs. Dem aus den USA bestellten Kit lag eine wirklich umfangreiche, toll bebilderte und gut erklärte Anleitung mit bei. Zum Umbau habe ich lediglich diese Anleitung genutzt und kam damit stets wunderbar zurecht. Die „Operation“ nahm ca. 90 Minuten in Anspruch. Ich habe mir dabei Zeit gelassen und alles genau angeschaut. Mit ruhiger Hand und einem aufmerksamen Blick ist der Einbau eine machbare Herausforderung. Nur an wenigen Stellen sollte besonders behutsam und umsichtig gearbeitet werden: bei Herauslösung der Konnektoren von Lüfter und Infrarot-Sensor, bei Hebelung des Boards, bei Drehung der Netzbuchse und Herauszug des Board-Netzsteckers. Es sind die üblichen Dinge zu beachten: eine große Arbeitsfläche, gute Beleuchtung, ausreichend Erdung, saubere, trockene Hände.
Die Systemwiederherstellung verlief ganz einfach und unkompliziert. Zuerst eine Neuinstallation per Command+R bei Start (mit angeschlossenem Netzwerk-Kabel), Erstellung eines RAID0 und die Hauptsache per TimeCapsule. Wirklich perfekt und reibungslos. Lediglich Trim musste nachträglich aktiviert werden.
Das Ergebnis übertrifft meine Vorstellungen. Praktisch geräuschlos werkelt der Mini vor sich hin. Das System ist in ca. 20 Sekunden hochgefahren. Alles läuft butterweich – ich bin begeistert. Der Umbau hat sich wirklich gelohnt! Disk Speed Test zeigt mir 930MB/s schreiben und 960MB/s lesen an, allerdings scheinen mir die Werte zu hoch und das Programm ist doch extrem karg in den Auswertungen. Eine kostenlose aber bessere Alternative konnte ich bislang leider nicht ausfindig machen. Geekbench Testergebnis: 11056 Punkte.
Fazit: Der Mac Mini ist ein geniales Gerät, aber für einen flüssigen, angenehmen Betrieb ist die Standard-Ausstattung mit 4GB RAM und der 5400rpm HD nicht ausreichend. Ich würde anstatt dessen eine SSD und die doppelte Menge Arbeitsspeicher empfehlen. Eine Mischlösung SSD/HD (Fusion Drive) habe ich an einem iMac erlebt und es scheint sich dabei um eine gute Alternative zu handeln. Der Austausch des RAM sollte für jedermann eine Kleinigkeit darstellten, daher kann man in dem Bereich gut sparen. Ein Austausch der Festplatte hingegen ist nicht mehr so einfach und man verliert auch den Garantie-Anspruch. Wer einen Schritt weiter geht (also ein zusätzliches Laufwerk einbauen möchte), muss den Mini weitgehend zerlegen und benötigt zudem noch ein extra Verbindungskabel, das bis zu 65 Euro kostet. In dem Punkt muss jeder selbst entscheiden, seinen Fähigkeiten, seinem Selbstvertrauen und dem Geldbeutel entsprechend.