Da ich gerade eine SSD (Sandisk 256GB, SDSSDP-256G-G25 - Grabbeltisch Saturn ca. 140 Euro - Stand März 2013 - Technische Infos vom Hersteller) in ein nagelneues MacBookPro (2,6 GHz mattes hochauflösendes Display - nicht Retina) eingebaut habe, hier mein Erfahrungsbericht:
Ich wollte eigentlich erst die SSD gegen die interne Festplatte (HDD) austauschen und dann das System (10.8.3) samt Recovery Partition klonen, bin dann aber auf folgende Support-Seiten gestoßen:
a) OS X: Informationen zum Wiederherstellungsvolume-Assistenten
b) OS X Wiederherstellungsvolume-Assistent (Download)
Man braucht also “nur” ein Medium mit installiertem Mountain Lion samt Recovery Partition im Mac und kann diese dann auf einem externen Laufwerk (USB Stick, externe SSD etc.) neu installieren. Dazu zunächst die SSD mit einem USB zu SATA-Adapter inkl. Spannungsversorgung am Mac anschließen, 2 Partitionen anlegen (beide HFS+ Journaled). Die erste Partition sollte 1 GB groß sein - sie wird unsichtbar zur neuen Recovery Partition. Die zweite Partition wird die neue Systempartition. Dann den Wiederherstellungsvolume-Assistenten downloaden und starten (vom internen Laufwerk), die 1 GB Partition als Recovery Partition angeben und schwupps (je nach Netzwerkanbindung ggf. länger ale ein schwupps) verschwindet die Recovery-Partition vom Schreibtisch und wird unsichtbar. Anschließend kann man mit gedrückter Wahl-Taste neu starten und mit der Recovery Partition auf der SSD das System wiederherstellen, wahlweise von der internen HDD oder frisch vom Apple Server. Da ich den Zeitaufwand für eine Installation via Internet kennenlernen wollte (bei 16 MBit Down- 300Mbit WLAN im 5 GHz Band ohne störende Nachbarn ca. 1 1/2 Stunden Download angezeigt - gebraucht 70 min., anschließende Installation ca. 20 min), habe ich diese Option gewählt. Danach hat der Mac neu gestartet (von der externen SSD aus) mit einem ganz frischen System, er forderte erneut die Anmeldung bei Apple an (also den Assistentn für die Eingabe von: Ländereinstellung, Tastatur, Netzwerkzugang, Apple ID etc.). Danach mußten noch einige Updates (u.a. Sicherheitsupdate) eingespielt werden und mit dem Migrationsassistenten bereis installierte Programme, Voreinstellungen übernommen werden. Die ganze Prozedur dauerte ca. 2 Stunden.
Danach folgte der Austausch von HDD gegen SSD - wieder mal ein Rückschritt von Apple, selbst zum Speicheraustausch muß man das PowerbookPro aufschrauben. Während das Powerbook selber aus Alu gefräßt ist ist die untere Abdeckung nur aus Plastik. Kreuzschrauben mit Phillips “0” Schraubendreher entfernen - Achtung 3 Schrauben sind länger als die restlichen, entweder Anleitung mit Bild daneben legen (ifixit.com) oder auf 2. Rechner vorhalten. Nach dem öffnen, Batterie zuerst vom Board abklemmen nicht vergessen! Die Festplatte austauschen ist einfacher als der Speicherwechsel. Zwei weitere Kreuzschrauben halten die HDD in einer Halterung, abschrauben, Halterung herausheben, Festplatte vorsichtig anheben, Sata-Kabel mit Spannungsversorgung abklemmen und HDD entnehmen. Eine seitlich angeklebte Kunststofflasche erleichtert die Entnahme aus der Halterung.
Für die Halterung braucht man 4 Spezialschrauben, die in vier genormte Schraubenlöcher an der HDD bzw. SSD Seite kommen. Um diese von der installierten Festplatte auf eine neue zu bekommen, benötigt man ein Torx-Schraubendrehher Größe 6. Dünnere Laufwerke als 9,5 mm lassen sich problemlos einbauen (Sandisk SSD ist nur 7 mm hoch). Also HDD 4 Schrauben raus, SSD die 4 Schrauben rein, vorsichtig die angeklebte Kunststofflasche von der HDD entfernen und an gleicher Stelle an die SSD kleben, das kombinierte Sata/Spannungskabel anschließen, SSD in die Laufwerkshalterung legen und die “Haltebrücke” wieder anschrauben.
Den Speicher auswechseln ist da schwieriger. Es liegen die RAM-Riegel übereinander so dicht am Akku, das man sehr spitze Fingernägel braucht, um sie vor dem Akku liegend zu entfernen. Auch das saubere einlegen neuen Speichers wird so erschwert. Andererseits wechselt man - wenn man nicht chrispiac heißt - nicht täglich den Speicher, so das man diese Fummelei hoffentlich nicht öfters durchführen muß. Alleine schon, das man den Boden abschrauben muß (10 Schrauben, 2 Sorten) und es sehr schwierig ist, diese kleinen Schrauben Plan ohne Überstände und ohne Kratzer wieder reinzuschrauben, läßt das Auswechseln zu einem Geduldsspiel werden.
Wichtig, egal ob SSD oder Speicher gewechselt wird, nicht vergessen, den Akku wieder am Board anschließen und erst den Boden locker auflegen und nicht direkt verschrauben, lieber erst einmal testen (ohne Verschraubung) ob die OP gelungen ist (Probestart). Zehn Schrauben sauber rein und ggf. erneut rausdrehen ist echte Nervensache und die Kunststoffabdeckung ist für mich nicht sehr vertrauenswürdig in Bezug auf Langlebigkeit bei häufigen Auf- und Zuschrauben.